Wohnen und Gemeinschaft

     
 

Wohnraum in Konstanz - bezahlbar, qualitätsvoll, gemeinschaftlich

Konstanz muss neuen Anforderungen ans Wohnen gerecht werden. In neu zu konzipierenden Stadtteilen haben wir die Chance, Arbeit, Wohnen, Versorgung und Dienstleistung näher zusammenzubringen. Wir wollen eine Stadt der kurzen Wege, in der alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden kann.

 

 
     

Ökologisch und sozial bauen

Um den großen Bedarf an Wohnungen decken zu können und den teuren Boden besser zu nutzen, muss in Konstanz höher gebaut werden. Wir befürworten daher den Ausbau und Aufbau von Dachgeschossen zur Raumgewinnung. Dies muss natürlich maßvoll und abhängig von der Umgebungsbebauung geschehen.

In den nächsten Jahren werden viele große Wohnprojekte umgesetzt: Siemens-Areal, Hafner und Döbele, sodass es aus unserer Sicht nicht notwendig und vor allem ökologisch nicht vertretbar ist, außerhalb des Flächennutzungsplans neue Siedlungsflächen auszuweisen (z. B. Ziegelhütte Wallhausen, Forenbühl Allmannsdorf, Steinrennen Dingelsdorf, Christiani-Wiesen, Petershausen Ost). Auch städtische Waldgebiete stehen für uns nicht zur Disposition.

Der Hafner soll ein nachhaltiger Stadtteil werden: ökologisch und sozial. Die entsprechenden Standards sind dort zu implementieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser nur über die Westtangente angebunden werden soll.

Neubaugebiete müssen Spiel-, Grün- und Freiflächen aufweisen und energieautark entwickelt werden. Auch bei einzelnen Neubauten erwarten wir hohe energetische Standards. Bereits bestehende Häuser sollen kontinuierlich wärmegedämmt und ökologisch aufgewertet werden. Bei der angespannten Wohnungslage in Konstanz dürfen solche Maßnahmen nur warmmietenneutral geschehen und nicht zu Mieterhöhung missbraucht werden.

 

WOBAK und genossenschaftliche Baugemeinschaften

Menschen mit kleinerem und mittlerem Geldbeutel müssen bezahlbare Wohnungen finden. Unser langjähriger Einsatz zur Änderung des Verhältnisses von sozialem zu preisgedämpftem und zu frei finanziertem Wohnungsbau (Segmentverteilung) im Handlungsprogramm Wohnen hat dazu geführt, dass auf städtischen Flächen in Zukunft vor allem für untere und mittlere Einkommen gebaut wird. Doch auch das wird nicht ausreichen. Die Stadt muss, wenn sie städtische Grundstücke bebauen möchte, diese entweder an die WOBAK vergeben, um sozialen Wohnungsbau zu realisieren, oder an genossenschaftliche Baugemeinschaften, die für eine soziale Durchmischung sorgen. Städtische Grundstücke dürfen nicht mehr meistbietend an Investoren zu deren Gewinnmaximierung verkauft werden. Bestehende Vorkaufsrechte müssen ausgeübt werden. Diese Grundstücke sollen dann in Erbpacht vergeben werden. Der Erbpachtzins muss so angepasst werden, dass es für Bauherren attraktiv wird, auf Erbpachtgrundstücken zu bauen. Baugruppen sollen den Zuschlag bekommen, wenn sie dem Werkzeugkoffer der Zukunftsstadt (energieeffiziente Gebäude, flächensparendes Bauen, sozial-integrative Durchmischung) entsprechen.

Die WOBAK muss sowohl personell als auch finanziell in die Lage versetzt werden, die großen Aufgaben der Zukunft, beispielsweise am Hafner, bewerkstelligen zu können. Sie muss die zunehmende Zahl an Härtefällen und Obdachlosen versorgen können.

 

Zweckentfremdungssatzung

Konstanz hat eine Zweckentfremdungssatzung, die verhindern soll, dass bestehender Wohnraum ohne Genehmigung in Gewerbe umgewandelt wird. Für eine wirklich wirkungsvolle Zweckentfremdungssatzung fordern wird stärkere Kontrollen. Um Wohnraum noch besser zu nutzen, braucht Konstanz einen Wohnraummanagerin, die/der hilft, gewünschte Umzüge von großen in kleine Wohnungen mit einem ähnlichen Mietpreis umzusetzen.

 

Ferienwohnungen und Vermietungsportale

Die Stadt hat genügend Ferienwohnungen. Deswegen sollen keine neuen Ferienwohnungen ausgewiesen werden, sofern dies rechtlich möglich ist. Die Wohnungen sollen den Bürgerinnen und Bürgern als Wohnraum zur Verfügung stehen. Vermietungsportale wie Airbnb, die dazu beitragen, dass ganze Wohnungen dem Mietwohnungsmarkt dauerhaft entzogen werden, müssen stärker kontrolliert werden. Wir fordern darüber hinaus die Einführung einer Bettensteuer.

 

Generationengerecht leben

Wir wollen allen Generationen die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ermöglichen. Das bedeutet auch, alternative Wohn- und Lebensformen zu fördern. Wohnprojekte für gemeinschaftliches Wohnen können einen Beitrag dazu leisten, generationenübergreifendes Miteinander im Alltag zu fördern. Wir brauchen öffentlich gestalteten Raum für alle Generationen, der ein konstruktives Miteinander fördert. Dazu benötigt die Stadt mehr inklusiv und generationenübergreifend gestaltete Freiräume wie beispielsweise den Spielplatz und den Bewegungsparcours am Schänzle. Dafür geeignete Flächen sind Klein Venedig und das Hörnle.

Lebendige Quartierszentren wirken der Vereinzelung der Gesellschaft entgegen und sind Zentren der Kommunikation, des lebendigen Austauschs und des Miteinanders. Sie bieten niederschwellige Unterstützungsangebote und leisten wertvolle Integrationsarbeit.

Sie ermöglichen außerdem unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen die Teilhabe am sozialen Leben. Gerade in einer älter werdenden Stadtgesellschaft sind Quartierszentren durch die gute Erreichbarkeit auch barrierefreie Treffpunkte für Senior*innen. Neben den erforderlichen Flächen benötigen Quartierszentren eine gute personelle Ausstattung. Bestehende und neue Kooperationen mit freien Trägern müssen zu fairen Bedingungen fortgesetzt werden.

 

Quartierszentren

In neu entstehenden Quartieren wie z. B. im Hafner und auf dem Siemensareal muss deshalb von Anfang an die Schaffung von Treffpunkten für Jung und Alt mitgedacht werden; auch Proberäume für Bands und Räume zum Feiern sind wichtig. Wir brauchen mehr Personal für die wichtige präventive Jugendarbeit in den städtischen Jugendeinrichtungen und bei der offenen, niedrigschwelligen mobilen Jugendarbeit, um bedarfsgerechte Angebote zu schaffen und die Öffnungszeiten der Jugendeinrichtungen zu verlängern.

Erfolgreiche Projekte wie „b.free“ am Herosé-Park und Initiativen des Präventionsrates im Rahmen der Fasnacht müssen fortgeführt werden.

Konstanz braucht die politische Beteiligung junger Menschen. Deshalb wollen wir die Idee eines Jugendgemeinderates wieder aufgreifen und hierfür die Stelle für die Kinder- und Jugendbeteiligung ausbauen. Ziel muss sein, dass die Stimmen von Jugendlichen in den städtischen Gremien stärker Gehör finden. Ein Bürgerbudget für engagierte Projekte junger Menschen soll Anreize für die Beteiligung schaffen.



Das Thema Wohnen und Gemeinschaft in den Ausschüssen

Technischer und Umweltausschuss (TUA)

Der Technische und Umweltausschuss beschäftigt sich mit allgemeinem Stadtbaurecht, städtebaulichen Wettbewerben und Bauvorhaben, Verkehrsangelegenheiten, Verwaltung der städtischen Straßen, Straßenbeleuchtung, Landschaftspflege und Umweltschutz. Er ist ein beschließender Ausschuss.

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Sozialausschuss (Soz.A)

Der Sozialausschuss ist zuständig für alle sozialen Themen in der Stadt. Dazu gehören Einrichtungen für ältere Menschen, Unterstützung sozial Schwächerer und vieles mehr.

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Jugendhilfeausschuss (JHA)

Der Jugendhilfeausschuss ist zuständig für alle Angelegenheiten, die junge Menschen in Konstanz betreffen, wie z.B. Aufenthaltsmöglichkeiten, Mitbestimmung etc.

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